Mit knapp drei Jahren machte ich meine ersten Versuche auf dem Schnee. Da zeichnete es sich noch nicht unbedingt ab, dass die Skibretter in Zukunft meine Welt bedeuten sollten. Doch ein Jahr später (Januar 1996) sah es schon etwas anders aus. Ich streifte meine Hemmungen ab und von da an war ich fast nicht mehr zu halten. Zuerst die Skilehrer im Avers, und nachher die Trainer in der TG Wolzen feilten an meinem Talent. Noch aber deutete nicht unbedingt viel auf eine Karriere als Weltcupfahrer hin, ich biss mich aber durch, und bestand als wirklich ersten Härtetest die Aufnahmeprüfung für das Skigymnasium in Davos.  Aber auch nachher wurde mir nichts geschenkt.

 

Mit der Teilnahme an über 600 FIS-Rennen in 12 Jahren durchlief ich eine harte Schule und bewies dabei Durchhaltewillen und einen unerschütterlichen Glauben an mich selbst. Dank über 45 Podestplätzen in diesen Rennen konnte ich mich immer wieder motivieren und weiter für den Anschluss im Weltcup kämpfen. Mein untypischer Werdegang bei SWISS-Ski zeigt, dass ich weiss, was es heisst, sich durchzusetzen, zu kämpfen, seriös zu trainieren und auch unbequeme Wege zu gehen

 

Mit meinem 3. Platz an der Schweizer Meisterschaft in Davos im Frühjahr 2013 und der Selektion für das Swiss Ski C Kader glaubte ich, den Durchbruch oder zumindest den Anschluss an die Skielite geschafft zu haben. Aber weit gefehlt, bereits nach einem Jahr war wieder Feierabend. An eine Aufgabe aber dachte ich nicht, zu ungerecht fühlte ich mich behandelt. Ich musst mich aber 2 Saison lang richtiggehend durchbeissen, um dann wieder die Selektion für das Swiss-Ski-B-Kader zu schaffen. 

Es folgten zwei Jahre im SWISS-SKI-B-Kader mit vielen auf und ab, bis dann die Saison 2018/19 mein bisheriges Rennfahrererleben auf den Kopf stellte. Mit vier Top-20 Resultaten in sechs Rennen habe ich nicht nur im Weltcup geschnuppert, sondern konnte mich dort festsetzen.  Auch für mich selbst überraschend und in dieser Form unerwartet habe ich gleich bei den ersten Weltcuprennen reüssiert – der vierte Platz in Kranjska Gora sticht dabei natürlich besonders heraus. Die Qualifikation für das Weltcupfinale in Andorra war dabei die verdiente Belohnung und der resultierte 12. Rang auch die Bestätigung für meine vorherigen Leistungen. Mit dem Schweizer Meister Titel im Riesenslalom konnte ich meine Saison mit einem zusätzlichen «Schmankerl» abrunden.

 

Nachdem ich die letzte Saison als «Saison der Wahrheit» bezeichnete, ist der aktuelle Winter eine «Saison der Bestätigung» sowie der Festsetzung im Weltcup. Was in Worten schnell ausgesprochen werden kann, ist aber höchst herausfordernd und keine Selbstverständlichkeit. Mit 7 Qualifikationen in acht Rennen habe ich zwar eine gute Konstanz gezeigt, es fehlt mir aber der Ausreisser nach oben.

In Alta Badia, Adelboden und zuletzt in Hinterstoder hat jeweils nicht viel für einen Exploit gefehlt. 

 

 

Für die Saison 2020/21 ist die Zielsetzung klar: Verbesserung der Resultate mit regelmässigen Top 15 Resultaten und Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo.